14 gelbe Karten, zwei gelb-rote Karten, vier Elfmeter, sieben Tore – VfR Nierstein II und Fiam Italia II liefern sich einen brisanten Auftakt nach der Winterpause!

Nach einer intensiven Wintervorbereitung wollte der aktuelle Tabellenführer aus Nierstein am 19. Spieltag unbedingt die Tabellenführung in der Kreisklasse Mainz Bingen West II behaupten. Ohne den erkrankten Kapitän David Stegemann und den ebenfalls wegen Krankheit fehlenden Top-Torschützen Jörn Lerch setzte Trainer Stephan Benz auf das bewährte 4-4-2 System. Mit einer gesunden Aggressivität sowie schnellem Flachpassspiel wollte man den Italienern aus Mainz den Schneid abkaufen. Nach nur drei Spielminuten musste der VfR jedoch den ersten Rückschlag hinnehmen: Nach einem Zweikampf im eigenen Sechzehner entschied der Schiedsrichter überraschend auf Elfmeter für die Gäste. Den fälligen Strafstoß verwandelte Coskun Yüsel (0:1, 3.) souverän und ließ VfR Keeper Thomas Knospe keine Chance. Die Gastgeber schienen gedanklich noch in der dritten Minute als Schiedsrichter Sallemi abermals auf Strafstoß für Fiam entschied: Nach einem Patzer in der VfR Abwehr wehrte VfR Spielmacher Joel Cruz Teixeira unerlaubt den Ball mit der Hand ab – den zweiten Freistoß versenkte Coskun Yüsel erneut sicher zum 0:2 (13.). Der VfR zeigte sich nun sichtlich geschockt und verlor in den folgenden Minuten völlig den Faden. Der Verfolger aus Mainz zeigte sich hingegen spielfreudig und aggressiv und setzte den Männern aus der RieslingCity schwer zu. Es dauerte bis zur 25. Minute ehe sich die Reserve aus Nierstein wieder ins Spiel kämpfte. Nach einem Foulspiel von Lars Daubermann kam es zu einem Gerangel in Höhe der Mittellinie. Mit einer Tätlichkeit eines Mainzer Spielers erreichte das Spiel nun seinen unschönen Höhepunkt. Leider versäumte es der Schiedsrichter den absichtlichen Faustschlag entsprechend zu bestrafen, stattdessen zückte er nach einem Gerangel die gelbe Karte für Lars Daubermann und Fiam Spieler Carsten Becker. Keine Minute später ließ sich Becker zu einem Foulspiel hinreißen – die Konsequenz: er verabschiedete sich mit einer Ampelkarte und Fiam musste den Rest der Spielzeit mit einem Mann weniger auskommen. Mit einem Spieler mehr kam Nierstein nun immer besser ins Spiel, konnte den Spielstand bis zur Halbzeit jedoch nicht mehr egalisieren.

In der zweiten Halbzeit war nun Nierstein die spielbestimmende Mannschaft. Es dauerte aber noch bis zur 64. Minute ehe André Laubenstein einen Freistoß im Gehäuse der Gäste unterbringen konnte (1:2). VfR Coach Stephan Benz wechselte daraufhin offensiv aus: Simon Djemai und Jonas Brenner tauschten mit Sivan Sami und Thilo Friedrich, aus dem ursprünglichen 4-4-2 wurde nun ein 3-2-4-2. Diese Umstellung zahlte sich sofort aus. Nierstein II spielte jetzt druckvoll nach vorne und konnte in der 67. Minute nur durch ein Foul im Strafraum der Gäste gestoppt werden. Daniel Marques ließ sich nicht zweimal bitten und hämmerte den fälligen Strafstoß zum 2:2 (68.) ein. Während der VfR nun seine Chance witterte das Ergebnis vollends zu drehen, merkte man den Gästen die aufkommende Nervosität deutlich an. Es folgten gelbe Karten im Minutentakt und ein weiterhin sehr hektisches Spiel und – wie hätte es in diesem Spiel auch anders sein können – ein zweiter Elfmeter für Nierstein. Nils Daubermann konnte, wie vorher schon Joel Cruz Teixeira, nur durch ein Foul im 16er gebremst werden. Erneut trat Daniel Marques an und erhöhte mit seinem 16. Saisontreffer auf 3:2! In der 80. Minute schwächte sich Fiam zum wiederholten Male selbst: Di Paolo, vor der Halbzeit noch mit gelb wegen Meckerns bestraft, erhielt nach einer Unsportlichkeit die gelb-rote Karte, so dass Fiam die letzten Minuten mit zwei Mann weniger auskommen musste. Der VfR wusste diese Chance zu nutzen und erhöhte mit laufender Spielzeit auf 5:2! Die Torfolge: 4:2 Heidinger (86.) und 5:2 Daniel Marques (90.+2)

Fazit: Ein sehr, sehr, sehr hektisches Spiel mit vielen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen auf beiden Seiten. Wie auch schon zu Beginn der Saison konnte der VfR Nierstein II einen zwei Tore Rückstand in ein 5:2 drehen – weiter so!

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